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16 Mayıs, 2010

Und die ARD hat sich auch eingereiht (Hinterhältige ard Sendung von 11.04.2010 )

Dass die Genozid-These nicht das Werk von Historikern und Wissenschaftlern ist, wurde durch die Anerkennung und Verbreitung der Genozid-These seitens nationaler Parlamente untermauert.
Niemand leugnet das gegenseitige Gemetzel und das Leid, den die osmanischen Bevölkerungsgruppen im Zuge des Ersten Weltkrieges erfahren haben, als die Türkei von imperialistischen Mächten angegriffen, ihre politische und physische Existenz in Gefahr geriet.
Der so genannte armenisch-türkische Konflikt ist kein Konflikt zwischen zwei Völkern, die Jahrhunderte lang in Frieden und gegenseitigem Toleranz gelebt haben. Er war und ist ein Konflikt zwischen imperialistischen und unterdrückten Völkern. Aber auch ein Konflikt zwischen zwei unterdrückten Völkern, von denen eines im Zuge des Ersten Weltkrieges in imperialistische Euphorie und Illusionen verfiel: die Errichtung eines ethnisch homogenen Nationalstaates zwischen dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer – ein Groß-Armenien auf einem Territorium, auf dem sie nicht die Bevölkerungsmehrheit bildeten.
Die Tragödie aus türkischer Sicht besteht darin, dass Hunderttausende unschuldige, traditionell friedvolle Menschen und Nachbarn – Armenier, Türken, Kurden – Opfer des Imperialismus wurden. Aus armenischer Sicht besteht die Tragödie darin, dass sie als Volk und Führung rückblickend eingestehen mussten:
1. Instrument und Bauernopfer imperialistischer Großmächte waren (Zaristisches Russland, England, Frankreich) ;
2. fatale Fehler begangen, machtpolitische und –theoretische Realitäten ignorierten; und
3. im Zuge der rechtmäßigen, unumgänglichen türkischen Selbst- und Vaterlandsverteidigung die historisch einmalige Gelegenheit zur Wiedergeburt Groß-Armeniens mit dem Tod und Leid Hunderttausender verspielten.
4. das imperialistische Projekt Groß-Armenien wurde eigenhändig durch seine führenden Militärs und Politiker für alle Male begraben. (Hovhannes Katchaznouni 2006 [1923]: Für die Daschnakzutyun gibt es nichts mehr zu tun. 1. Ministerpräsident
Wir unterstreichen: Weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart war und ist der so genannte türkisch-armenische Konflikt ein Konflikt zwischen Armeniern und Türken. Gestern war er ein Konflikt zwischen den obigen Staaten und der Türkei, heute ein Konflikt zwischen der Türkei und dem US-Imperialismus: Die USA haben ihn reaktiviert und globalisiert.
Die gegenwärtige Instrumentalisierung und „Renaissance“ der Genozid-Behauptungen zwecks Macht, Einfluss und Ressourcen kann nur im Rahmen „Enlarged Middle East and North Afrika Projekt“ verstanden werden, welches die territoriale Integrität der in der Region befindenden Staaten im Visier hat.
Derartige Genozid-Behauptungen bzw. pseudowissenschaftliche Dokumentationen gefährden die Integrationsbereitschaft und -fähigkeit der türkischen Zuwanderer.
Der Dokumentarfilm dient weder der erwünschten türkisch-armenischen Versöhnung noch den deutsch-türkischen Beziehungen.
Als GEZ-Steuerzahlende bzw. Zuschauer der ARD fühlen wir uns durch Ihre Sendung „Aghet - der Völkermord“ enttäuscht und gekränkt. Denn solch eine Sendung impliziert die türkischstämmigen (de facto) Bürger der Bundesrepublik als Nachkommen von Tätern und stigmatisiert sie.
Die filmisch qualvolle Mühe der ganzen Dokumentation hindurch – Gleichnisse zwischen dem Vernichtungskrieg des Dritten Reiches bzw. expansionistischer Staaten und dem Verteidigungskrieg der Türkei – stach zu sehr ins Auge. Diese beiden Konstellationen sind in keinem Punkt miteinander vergleichbar.
Die Dokumentation, ihre Sendezeit, die Wortwahl wie z.B. „Konzentrationslager“, Hitler als Referenz „Wer redet heute noch von der Vernichtung der Armenier?“ zu nehmen und die Art der Inszenierung zielen auf eine andere Zuschauerschicht, der als „Meinungsmachende“ Öffentlichkeit betrachtet werden kann.
Wir möchten Ihnen bzw. Ihren Zuschauern die durch die pseudowissenschaftliche Dokumentation ausgelöste Besorgnis und Kritik mitteilen.
Beyhan Yildirim
ADD-Berlin
(Presse-und Öffentlichkeitsarbeit)